Herzliche Gratulation zur Verlobung! (Hierfür kann man mich übrigens auch buchen ; )
Ihr habt euch dazu entschieden zu heiraten. Egal wie gross oder klein, ob mit Kirche und Trallala oder nur ihr Zwei auf einem Berggipfel; meine klare Empfehlung lautet: lasst euch dabei fotografisch begleiten.
Meiner Meinung nach sind die Fotos einer der wichtigsten Posten bei einer Hochzeit (völlig unbelastet von meiner Berufung). Jahrzehnte werden sie überdauern, vielleicht sogar noch den Enkeln zeigen, was man damals für ein rauschendes Fest gefeiert hat. Und durch die Hochzeitsotos hält man auch Blumen, Dekoration, Torten und vielleicht das letzte Bild von der Grossmutter fest.
Doch nun zum Informativen Teil:
Wie suche ich am besten nach „Hochzeitsfotograf*in“?
Habt ihr Bekannte, die schon Erfahrung haben? Eine persönliche Empfehlung kann Gold wert sein.
Google scheint eine gute erste Wahl zu sein, allerdings wird man beinahe erschlagen von der Ergebnis-Flut. Ausserdem werden oft die Ergebnisse in der Nähe oben aufgeführt. Regional zu suchen ist nicht verkehrt, aber wenn euer Traumfotograf etwas weiter weg ist, lohnt es sich vielleicht über ein bisschen Anfahrtskosten hinwegzusehen.
Ihr seid ja sowieso schon auf Bildersuche, klickt mal auf die Links und seht, von wem die tollen Fotos gemacht wurden.
Wann beginnt man, nach „Hochzeitsfotograf*in“ zu suchen?
Ganz einfach: Sofort! Einige haben bereits Jahre vor der Verlobung damit begonnen Pinterest-Galerien ihrer Traumhochzeit anzulegen, andere starten nach dem Antrag. Jede Idee zur Gestaltung eurer Hochzeit, ist auch ein Hinweis darauf, welcher Fotografie-Stil euch gefällt. Sucht ihr euch rustikale Scheunen aus, mit Bildern die so richtig dark & moody sind?
Eine freie Trauung im frühlingshaften Garten umgeben von weissen Kirschblüten? Eher hell & frisch.
Mit diesem Prozess arbeitet ihr euch langsam voran. Jetzt könnt ihr eine Hochzeitsfotograf*in suchen, die diesem Stil entspricht.
Und wann buche ich dann definitiv?
Aus persönlicher Erfahrung – so früh wie möglich. Wenn ihr 18 Monate vor Hochzeit Bescheid wisst, go for it. Bei der 12-Monate Marke werdet ihr merken, dass auch noch andere Paare heiraten wollen, denn Fotograf*innen können euren Termin nicht ewig freihalten. Alles unter 12 Monaten ist Glückssache & geht eventuell mit Kompromissen einher.
Ich füge hier noch hinzu, dass ich unlängst in einem Hochzeitsratgeber geblättert habe und die Fotograf*innen-Suche mit 6 Monaten angegeben war, was mich zur Weißglut und diesem Text brachte.
Worauf sollte man achten?
Ganze Reportagen im Portfolio: Eine Hochzeit von Anfang bis Ende fotografisch zu begleiten ist ein körperlicher & mentaler Kraftakt. Man ist mitunter 12h dabei und darf nicht ein einziges Mal den Fokus verlieren und einen Schlüsselmoment verpassen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, dass eure Fotograf*in imstande ist, das zu meistern.
Wir Fotograf*innen produzieren zu Werbezwecken & auch einfach zum Spass ab und zu sogenannte „Styled Shoots“. Hier werden oft Models in spektakulären Kulissen dargestellt & wir haben alle Zeit der Welt um jeden Winkel perfekt abzulichten, oder auch mal Neues & Verrücktes auszuprobieren. Das hat aber nichts mit der Realität einer Hochzeit zu tun. Wenn ein Fotograf nur absolute „Highlights“ zeigt, ist er entweder Weltklasse, oder verdächtig ; ) Lasst euch eine ganze Story mit den „echten“ Aufnahmen zeigen.
Niemand wird gerne mit einem unpersönlichen Einheitstext angeschrieben, der nur nach den Preisen verlangt. Wir sind Menschen und möchten eine Verbindung zu unseren Paaren, wenn euch die Dienstleistung und der Mensch dahinter also wichtig ist, dann kommt hier die Hochzeitsanfrage mit Charme:
Hallo Lara
Wir sind Sandra & Tobi. Du bist von lieben Freunden empfohlen worden und da wir im Herbst 2023 heiraten und uns dein Bildstil sehr zusagt würden wir gerne bei dir für eine Reportage anfragen. Hier unsere wichtigsten Eckdaten:
Datum: 24.10.2023
Ort: Schloss Chateau Soundso
Begleitung: Wir würden gerne vom Getting ready bis zum Beginn des Dinners fotografisch begleitet werden, danach haben wir eine Fotobox. Das sind insgesamt etwa 8h.
Anzahl Personen: 40 zu Trauung & Dinner, beim Apéro ca. 80
Natürlich würden wir dich auch gerne persönlich kennenlernen, aber so hast du bereits ein paar Infos.
Herzliche Grüsse
Sandra & Tobi
Mein Gedankengut zu den Kosten einer Hochzeitsreportage:
Ja, es kostet einen Scheisshaufen voll Geld. Aber es ist eine Investition die sich lohnt. Was kostet heutzutage ein Handy? Der Friseurbesuch? Wie lange halten diese Dinge, dreissig Jahre? Wohl kaum. Macht einen guten Budgetplan und seht wieviel ihr für Fotos ausgeben wollt. Liegt der Traumfotograf noch nicht drin? Kann man noch irgendwo anders einkürzen? Kann man die Gäste vielleicht einfach bitten, möglichst Geldgeschenke zu machen (ist ja mittlerweile eher Brauch, als Mixer zu verschenken)?
Persönliche Spartipps:
Ein Beispiel mit dem ich die Raucher immer ärgere: 1 Päckli pro Tag à 8.20 CHF = 2993 CHF im Jahr
Oder geht ihr gerne auswärts essen? Egal ob Date-Night oder zum Lunch in die Migros -> einfach das Jahr vor der Hochzeit mal überwiegend zu Hause kochen & vorbereiten.
Vita Parcours statt Gym, Abos sind teuer.
Roadtrip statt Malediven.
Klingt alles besser als später zu bereuen, dass man seine schönsten Erinnerungen nicht festgehalten hat, oder?
Dazu noch ein schlaues Zitat:
„Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte. Und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug zu viel zu bezahlen, aber es ist genauso unklug zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Bezahlen Sie dagegen zu wenig, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten … Das funktioniert nicht. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das eingegangene Risiko etwas hinzurechnen. Wenn Sie das aber tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.“– John Ruskin